CHIT-CHATTING WITH EINSTOFFEN

[vc_row][vc_column][vc_row_inner][vc_column_inner][/vc_column_inner][/vc_row_inner][vc_custom_heading text=“EINSTOFFEN – FROM APPAREL TO EYEWEAR“ font_container=“tag:h2|text_align:center“ google_fonts=“font_family:Libre%20Baskerville%3Aregular%2Citalic%2C700|font_style:400%20regular%3A400%3Anormal“][vc_custom_heading text=“Die Schweizer Marke EINSTOFFEN gibt’s bereits seit 2008. Damals stand noch – wie der Name vermuten lässt – Textil im Fokus. Mittlerweile gibt’s von EINSTOFFEN Hemden, Uhren und Brillen – ein Dreiergespann, das den persönlichen Stil des Trägers manifestieren soll. Uns interessiert natürlich insbesondere der Weg zur Brille – daher trafen wir uns mit einem der vier Gründer, Philippe Rieder, der uns geduldig Rede und Antwort stand.“ font_container=“tag:h6|text_align:justify“ google_fonts=“font_family:Old%20Standard%20TT%3Aregular%2Citalic%2C700|font_style:400%20regular%3A400%3Anormal“][vc_custom_heading text=“text ASTRID SPIERING | photos RAPHAEL SCHMITZ“ font_container=“tag:h6|text_align:justify“ google_fonts=“font_family:Cabin%3Aregular%2Citalic%2C500%2C500italic%2C600%2C600italic%2C700%2C700italic|font_style:400%20regular%3A400%3Anormal“][mk_image src=“https://spectr-magazine.com/wp-content/uploads/2017/04/Einstoffen_FIN.jpg“ image_size=“full“][vc_column_text]Wer hat’s gegründet und warum?
Im eigentlichen Sinne haben Ramon Büsser, Raphael Büsser und Christian Gisler einstoffen gegründet. Erst ging’s mit T-Shirts los, dann folgten unsere „Hemden für Helden“. Ich hab’ von Anfang an mitgeholfen und schrieb zum Beispiel sämtliche Texte für die kleine Firma. Als 2012 dann der Startschuss für Brillen fiel, stieg ich als Mitinhaber ein. Mittlerweile produzieren wir zusätzlich echte Schweizer Uhren.

Sag mal, wie kam es dazu, dass Ihr zunächst T-Shirts gemacht habt?
Die Idee kam den Dreien, als sie Südostasien bereisten und dort in Bangkok auf einen Designer für T-Shirts trafen, der sie sofort vom Hocker haute. Sie beschlossen dessen Designs zu produzieren und in die Schweiz zu importieren.

War Euch von Anfang an klar, in welche Richtung Ihr mit der Marke gehen wolltet?
Wir wollten immer Mode machen – Mode, die etwas abseits der Norm und experimentell ist. Anfangs haben wir uns zum Beispiel an Custom-Made-Gürtel und an Schuhe aus Argentinien gewagt. Was unsere T-Shirts anbelangt haben wir schnell gemerkt, dass wir mit denen echt schwer in die Läden kamen – egal wie gut unser Design war. Daher entschieden wir uns 2010 „Hemden für Helden“ auf den Markt zu bringen – unser erstes Produkt, dass wir selbst designt haben. Alle Hemden waren und sind heute noch von Kultfilmcharakteren inspiriert. Damit hatten wir erste Erfolge und erhielten vor allem bei Skateshops viel positives Feedback.

Also war es rückblickend die richtige Entscheidung, Hemden zu entwerfen?
Absolut! Und das, obwohl keiner von uns eine klassische Design- Ausbildung absolviert hatte. Die Ausbildung an der Textilfachschule holten allerdings einige von uns später nach. Die meiste Zeit ließen wir uns allerdings einfach von unserer Umwelt inspirieren und produzierten Sachen, die uns selbst gefielen, anstatt groß auf internationale Fashion-Shows zu schielen. Das hat sich auch bis heute kaum geändert und sorgt für eine gut geerdete Linie.

Erst T-Shirts, dann Hemden – das klingt nachvollziehbar. Aber wie kam der Sprung zur Brille?
Holzbrillen sind uns auf irgendeiner Messe als Deko-Gadgets auffallend oft über den Weg gelaufen. Schließlich dachten wir uns, dass es eigentlich möglich sein müsste, echte Brillen aus Holz zu fertigen. Gedacht, getan. Wir erstellten ein Konzept und suchten nach Produzenten. Unsere ersten Modelle waren massive Sonnenbrillen aus Bambus – mit Blick auf die heutige Kollektion hat sich da schon einiges getan.

Du meintest mal, dass Euer Vorgehen gut mit den Worten Trial and Error zu beschreiben sei. Warum habt Ihr Euch nicht einfach einen Brillenexperten mit ins Boot geholt?
Haben wir. Wir haben relativ schnell nach dem Launch unseren Vertrieb in der Schweiz und Deutschland auf die Beine gestellt. Unsere Vertreter sind praktisch alle ausgebildete Optiker und arbeiten sehr eng mit uns zusammen. Jede neue Kollektion wird ausgiebig von Ihnen geprüft und wir sind auch jederzeit offen für ihre Vorschläge oder auch für die Empfehlungen unserer Kunden. Ich glaube, wenn wir da nicht sehr open-minded gegenüber allen Rückmeldungen geblieben wären, wäre das Projekt Optik relativ schnell gescheitert. Mittlerweile haben wir aber auch selbst bereits Optiker eingestellt, um die Feedback-Loops weiter zu intensivieren und gleich zu Beginn des Designprozesses zu integrieren. Ich denke, beides ist nützlich und nötig: die Open-Mindedness des Außenstehenden sowie das fundierte Wissen des Brillenexperten oder Optikers.

Klingt auf jeden Fall nach einer guten Mischung. Andere Frage an dieser Stelle: Entwerft Ihr alle Eure Kollektionen selbst?
Tun wir! Die Designs stammen alle von uns – der Entscheidungsprozess verläuft hierbei ziemlich demokratisch. Jeder hat Mitspracherecht.

Wie funktioniert das genau?
Zuerst legen wir zusammen die allgemeinen Guidelines für eine Kollektion fest, danach übernimmt jemand von uns mit einem kleinen Team die ersten Entwürfe und am Ende wird über das letztendliche Design jedes Produkts demokratisch entschieden. Auch unsere Vertreter, Angestellten und Kunden dürfen ihre Meinung einbringen. Das fließt dann meistens bei den letzten kleinen Änderungen mit ein und sorgt dafür, dass die Gestelle gut sitzen.

Und wo produziert Ihr?
Die Gestelle lassen wir bei einer sehr hochkarätigen Firma in Hongkong fertigen. Die Scharniere kommen aus Deutschland, das Acetat ist von Mazzucchelli. Unsere Uhren fertigen wir übrigens in der Schweiz und unsere Hemden in Istanbul. Wir kennen sämtliche unserer Geschäftspartner persönlich und meist seit langer Zeit und vergewissern uns mehrmals pro Jahr, dass Qualität und Arbeitsbedingungen stimmen.

Seid Ihr überhaupt Brillenträger? Und wo gab’s Eure ersten Brillen zu kaufen?
Drei von vieren. Begeisterte Sonnenbrillenträger sind wir alle. Und den Vertrieb wickelten wir damals noch komplett online über unseren Webshop ab. Die Resonanz war äußert positiv und wir merken schnell, dass die Bambus-Sonnenbrillen echt gut ankamen. Damals gab es in der Preisklasse halt auch noch kaum Holzbrillen – daher ließen auch die ersten trendbewussten Optiker nicht lange auf sich warten. Mit dem Einstieg in den Optikmarkt haben wir aber schnell gemerkt, dass wir unsere Modelle verfeinern und verbessern müssen, um hier zu bestehen. Die letzten vier Jahre waren für uns ein stetiger Lernprozess, den viele unserer Kunden geduldig begleitet haben. Vielen Dank an dieser Stelle! Wir finden aber, wenn man die heutige Kollektion mit den ersten Modellen vergleicht, ist schon eine starke Entwicklung erkennbar. Es hat sich gelohnt.

Warum habt Ihr Euch für die drei Materialien Acetat, Holz und Stein entschieden?
Erstens schätzen wir natürliche und nachwachsende Rohstoffe sehr, zweitens experimentieren wir gern mit unterschiedlichen Materialien. Holz und Stein haben wir gewählt, da beide Materialien unfassbar ästhetisch und komfortabel sind. Acetat haben wir anfangs vor allem zu liebe unserer Optiker integriert – damit die Bügelenden einfacher anzupassen sind. Mittlerweile ist das Material allerdings fester Bestandteil unserer Kollektionen.

Wird’s immer bei diesen drei Materialien bleiben?
Das Experimentieren und kombinieren von Materialien gehört zu uns wie die Schweizer Berge und der leicht ironischen Namen unserer Brillen-Modelle. Daher ist es höchst unwahrscheinlich, dass wir uns auf Holz, Stein und Acetat beschränken werden. Bereits in unserer neuen Kollektion verwenden wir vermehrt Titanium und Metall.

Kurze Zwischenfrage Philippe: Wie kam eigentlich die Uhr ins Spiel?
Wir sehen Brillen und Kleider nicht getrennt, sondern beide als Teil eines Ganzen – beides sind letztendlich auch Fashion-Accessoires die den persönlichen Stil des Trägers manifestieren. Die beiden Sparten inspirieren und befruchten sich auch gegenseitig. Daher war für uns der Schritt zur Uhr nur folgerichtig. Wir sind alle Uhrenfans und hatten Uhren bereits lange im Auge aber mit den Time Bandits, unserer ersten Uhrenkollektion haben wir uns  auch endlich den Wunsch erfüllt, ein „Swiss Made“-Produkt zu haben. Eine echte Schweizer Uhr ist schon etwas Schönes. Und wir finden, dass das spartanische, eher raue Design unsere Bildsprache sehr gut wiederspiegelt.

Welche Philosophie steckt hinter EINSTOFFEN?
Im Großen und Ganzen möchten wir Dinge erschaffen, die Freude machen. Kleine Liebhaberstücke für weltoffene Menschen mit Sinn für Stil und einer Prise Humor. einstoffen soll für die weltoffene Seite der Schweiz stehen, für das Zusammentreffen von rauer alpiner Idylle und dem urbanen Puls der Großstadt. Wir haben nicht ohne Grund unser zweites Office in Berlin gegründet. Das Do-it-yourself Großstadt-Ambiente hier lässt kulturelle und kreative Freiräume zu, die uns in der Schweiz oft fehlen. Die Schweiz neigt öfters zu Selbst-Eingrenzung und Isolation. Trotzdem lieben wir unsere Heimatstadt St. Gallen nach wie vor, hier ist es etwas verschlafen und die Natur – Berge, Wälder und Seen – ist stets nur einen Katzensprung entfernt. Wir brauchen beides, die Kompromisslosigkeit der Metropole und die Erdverbundenheit der alpinen Peripherie.

Was unterscheidet einstoffen-Brillen von anderen? Was macht Euer Label und Eure Produkte besonders?
EINSTOFFEN ist nicht unbedingt ein klassisches Optiklabel. Das sieht man besonders bei den Materialkombinationen und den vielen kleinen Details wie den verschrobenen Brillennamen oder den teilweise sehr extravaganten Formen und Materialien. Wir haben uns nie als DAS Holzlabel gesehen und im Gegensatz zu anderen haben wir bereits früh stark auf Anpassbarkeit und filigrane Formen gesetzt, die auch Frauen sehr gut stehen. Außerdem ist unsere Auswahl so breit gefächert, dass wir mittlerweile sehr viele Gesichtsformen und Preisklassen abdecken können.

Noch ein paar schnelle Assoziationen zum Schluss. Der EINSTOFFEN-Kunden…
… merkt meist instinktiv, dass das Label zu ihm passt. Etwas Experimentierfreudigkeit und die Fähigkeit, auch einmal über sich selber lachen zu können, sind schon gute Indizien, dass Du mit uns glücklich werden könntest.

Fairness ist…
… uns überaus wichtig – egal, mit wem wir zusammenarbeiten. Ein EINSTOFFEN-Produkt soll fair für alle Beteiligten sein. Der Kunde sowohl wie der Händler oder auch der Lieferant sollen zufrieden sein mit dem, was sie aus der Geschäftsbeziehung mit uns ziehen.

In der Zukunft werden…
… wir unsere Korrekturfassungen noch um einige Formen erweitern – unser Ziel ist eine Kollektion von 100 Stück. Außerdem setzen wir vermehrt auf Titanium-Holz-Hybride. Auch kleine Micro-Gravuren mit Mini-Motiven haben es uns angetan. Auf der opti präsentieren wir zudem unsere ersten Modelle mit Clippern. Sehr retro, aber die sind wirklich cool geworden.

Wow, das ist ja eine ganze Menge!
In der Tat! Und im Frühsommer kommt dann schließlich die Black Collection und auch bei den Uhren sind wir noch für die eine oder andere Überraschung gut.

Wir sind gespannt Philippe![/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

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