GÖTTI INTERVIEW // LOCAL AND INDEPENDENT

Collection Shoot

Das Schweizer Label GÖTTI hat vor drei Jahren zum ersten Mal die Perspective Kollektion gelauncht. Das Besondere an den randlosen Brillen aus der Schweiz sind die vielfältigen Möglichkeiten, diese durch in Form und Farbe unterschiedliche Applikationen zu verändern. Von zurückhaltend bis sehr laut – die Bausätze gibt es inzwischen in fünf unterschiedlichen Versionen. Mit der Perspective Kollektion hat Sven Götti sich einen langen Traum erfüllt und die Produktion ins eigene Haus geholt.

Was genau bedeuten die einzelnen Systeme?

Das Urmodell ist die klassische Randlose, welche extrem dezent und unauffällig ist: Rimless. Dann kommt Loop mit einem feinen Rand ums Glas, der die Form etwas stärker unterstreicht. Dagegen ist das Bold-System durch starke, expressive Ränder gekennzeichnet. In der Space Version lassen wir unserer Kreativität freien Raum – hier ist alles möglich. Die neueste Linie, welche wir diesen Herbst präsentieren, ist Folio, bei welcher die Brillenfront aus einem flachen Schild besteht. Alle Variationen sind in drei Größen erhältlich.

Die Wirkung der Brille kann durch den Bausatz enorm variieren.

Sehr sogar. Mit der gleichen Grundform kann eine klassische randlose Brille zu einer äußerst extravaganten Brille verwandelt werden. Dies ergibt einen komplett anderen Look und auch eine andere Zielgruppe. Die gesamte Perspective Kollektion besteht aus lediglich 24 Formen, welche je nach Kollektion ein anderes Erscheinungsbild haben.

Hallo Sven, wiederholt bietet Ihr mit der Perspective Kollektion Randlos-Brillen in Eurem Sortiment an: Etabliert sich da ein vorsichtiger Trend?

Ich denke, dass sich ein Trend zu exzellenten Brillen hin etabliert. Die Brille kann verschieden gestaltet sein. Aber Innovation, faire Produktion und Zeitgeist müssen heute ein Bestandteil einer hochwertigen Kollektion sein. Unsere Randlosen nehmen diesen Trend optimal auf. 

Was gefällt Dir persönlich an den Randlosen?

Es ist vor allem das Baukastensystem, welches mich fasziniert. Die ganze Kollektion wird mit nur wenigen Einzelteilen aufgebaut und besteht aus unendlich vielen Kombinationsmöglichkeiten. Den Baukasten zu entwickeln und die Optionen auszubauen, ist der Reiz daran.

Ihr habt auch unterschiedliche Versionen.

Das stimmt.Zurzeit sind Rimless, Loop, Bold, Space und neu Folio Versionen erhältlich.

In wie viel Farben sind die Ringe erhältlich?

In der Perspective Kollektion arbeiten wir mit drei Metallfarben und 12 Grundfarben. Diese Farben sind auch für sämtliche Teile, wie Nasenpads, Bügelenden und Glasverbindungen erhältlich. Alles kann individuell kombiniert werden. Daraus ergeben sich fast unendlich viele Kombinationsmöglichkeiten. Und das mit den wenigen Einzelteilen.

Diese Brillen produziert Ihr in der Schweiz. Warum ist Dir eine heimische Fertigung wichtig?

Der Prozess, dieses Brillensystem zu entwickeln, war lang und mit vielen Umwegen und Hürden verbunden. Es handelt sich um eine neuartige Verbindung zwischen Glas und Brille sowie einem Bügelscharnier. Zu Beginn haben wir erfolglos mit allen möglichen Produzenten inner- und außerhalb der Brillenbranche unsere Idee diskutiert und Prototypen herstellen lassen. Da dies nicht zum Ziel geführt hat, wir aber stets von der Idee überzeugt waren, blieb uns nichts anderes übrig, als eine eigene Entwicklungsabteilung aufzubauen, in welcher wir uns auf die Realisation von Ideen konzentrieren können. Das war der Startschuss für eine erfolgreiche Entwicklung und anschließend auch für die Produktion in der Schweiz und der Aufbau einer eigenen Manufaktur.

Was war notwendig, um diesen Schritt gehen zu können?

Dadurch, dass wir durch die eigene Entwicklung alles Know-how in der Firma hatten, war es für uns ein logischer Schritt, dass wir die Teile auch bei uns montieren. Durch die clevere Produktionsart, welche ohne Löten und Schweißen auskommt, waren wir zuversichtlich, dass uns dieser Sprung ins kalte Wasser gelingt. Zu Beginn haben über Monate Leute aus dem bestehenden Personalbestand und dem Verkauf die Brillen produziert, bis alle Schritte optimiert waren und wir allmählich eine eigene Production-Crew aufgebaut hatten.

Worin liegen die Vorteile der hauseigenen Produktion für Euch?

Bedingt durch die vielen Kombinationsmöglichkeiten, wird jede Brille individuell produziert. Das können wir nur mit erfahrenen MitarbeiterInnen vor Ort machen. Zum anderen macht es einfach sehr viel Freude, ein Produkt von A-Z zu entwickeln und dann in der eigenen Manufaktur zu produzieren. 

Und für andere?

Das System selbst mit wenigen Einzelteilen und die Produktionsart als Manufaktur, in der Brille für Brille produziert wird, ist sehr ressourcenschonend und deshalb als ein positiver Umgang mit der Natur zu sehen. Zudem sind wir selber für die Arbeitsbedingungen verantwortlich. Diese ehrliche Art macht uns nicht nur Spaß, sie ist auch immer öfters bei Optikern und Endkonsumenten ein Thema, weil Sie wissen wollen, woher ein Produkt kommt und wie es produziert wird.

Die eigene Produktion macht Euch unabhängiger. Geben Euch die aktuellen Geschehnisse in diesem sehr speziellen Jahr Recht?

Wir hatten auch bei unseren Produzenten in Deutschland und in Japan keine Ausfälle oder längere Wartezeiten. Durch den Lockdown wurde allerdings unsere Lagerplanung durcheinander gewirbelt. Mit der eigenen Produktion können wir alles viel besser steuern und von einem Tag auf den anderen reagieren.

Für mehr Infos zur Brand, bitte hier lang: www.gotti.ch

Götti gibt es übrigens auch bei FAVR!

Brand Profile bei SPECTR.

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