HOFFMANN NATURAL EYEWEAR INTERVIEW// HORN

HORN – SUSTAINABLE EYEWEAR AT ITS BEST

Das Label HOFFMANN NATURAL EYEWEAR fühlte sich schon der Nachhaltigkeit verpflichtet, als der Begriff noch nicht in aller Munde war. Es ist aber nicht nur der Rohstoff Horn, auch in anderen Bereichen versucht der Hornbrillenspezialist aus der Eifel seinen ökologischen Fußabdruck gering zu halten. Laut Jutta Kahlbetzer legen immer mehr Konsumenten Wert darauf, dass Produkte nachhaltig hergestellt werden – dazu hat wohl auch die aktuelle Pandemie ihren Beitrag geleistet. Besonders konsequent wird das Konzept des Naturproduktes bei der Voll-Hornbrille umgesetzt, bei der also auch die Bügel aus Horn sind. Highlights aus der neuen Kollektion stellen wir Euch hier vor.

Hallo Jutta, wie habt Ihr persönlich die Corona Zeit erlebt?

Zunächst erschien das alles ganz unwirklich, bis wir von Freunden und Partnern aus der ganzen Welt in die Wirklichkeit „katapultiert“ wurden. Dann war es erst mal ein Schock: Was tun? Was wird mit unserer Firma, den Mitarbeitern, den Kunden, der Welt? Bleiben wir alle gesund? Wie gefährlich ist es wirklich? 

In welcher Hinsicht hat Euch der Lockdown am meisten getroffen?

Unsere nachhaltigen Manufakturprodukte werden glücklicherweise in vielen Regionen der Welt geschätzt. In vielen Ländern hat der Lockdown aber noch viel verheerendere Effekte als in Deutschland, insofern steht in vielen Teilen der Welt einfach vieles still, sodass vor allem in fernere Gebiete derzeit nur sehr begrenzt geliefert werden kann.

Gibt es Megatrends, die Ihr als Folge der Corona-Krise seht?

Eine solche Krise – dessen Ursprung und Bekämpfung so schwer zu greifen sind – schärft das Bewusstsein und die Achtsamkeit. So stellen sich viele Menschen Fragen wie: Brauche ich dies oder das wirklich? Ist weniger mehr, wenn es nachhaltig und von hoher Qualität ist? Sehe ich die Situation als Chance, das eine oder andere in meinem Leben zu überdenken und gegebenenfalls zu ändern?

Viele haben die Zwangspause auch zur Kontemplation genutzt und kreativ aufgeräumt. Konntet Ihr der Krise etwas Positives abgewinnen?

Wir haben das Glück, direkt in der Natur zu wohnen und gerade in dieser Zeit haben wir das noch mehr zu schätzen gelernt. Die Zeit mit der Familie in der Natur hat uns enorm geholfen, immer wieder Kraft für die Herausforderungen zu tanken.

Wie wird die Krise unsere Branche verändern?

Auch hier wird es mehr Bewusstsein geben. Es wird mehr hinterfragt. Auch wenn die Krise z. B. in den Schulen (endlich) einen Digitalisierungsschub ausgelöst hat, so zeigt sich in unserer Branche, dass der persönliche Kontakt zum Fachoptiker sehr gesucht wird. In vielen Fällen fallen derzeit Beratungsgespräche intensiver aus – oft mit dem Ergebnis, dass der Verbraucher zur höherwertigen (und vielleicht auch nachhaltigen) Brille greift.

Als Hornbrillenspezialist seid Ihr schon lange dem Thema Nachhaltigkeit verpflichtet. Inwiefern spürt Ihr – auch durch die Krise – eine wachsende Nachfrage nach Produkten, die die Umwelt weniger stark belasten?

Dieser Trend, den wir seit Jahren glücklicherweise erleben, wurde durch die Pandemie tatsächlich noch verstärkt. Hier passt vielleicht auch der Spruch „der Prophet gilt nichts im eigenen Land“. Naja, so extrem ist es nicht, aber gerade jetzt haben wir größeren Zulauf von Kunden aus Deutschland und auch aus unserer Region, die sonst eher nach möglichst weit verbreiteten Fashionmarken geschaut haben.

Was macht Horn zum nachhaltigen Werkstoff?

Das beginnt bereits bei der Gewinnung des rein natürlichen Rohmaterials. Das Horn vom asiatischen Wasserbüffel fällt erst nach dessen natürlichem Ableben ab. Je älter der Wasserbüffel wird, desto schöner wird später die Hornstruktur. Die Platten werden noch in Indien zugeschnitten, so bleibt die Wertschöpfung im Land und das Transportvolumen von vollen (hohlen) Hörnern wird enorm reduziert.

Was macht Ihr mit den Resten, die bei der Verarbeitung anfallen?

Die Reste aus unserer Manufaktur können in der Landwirtschaft, in Gärtnereien oder im Weinbau als Dünger eingesetzt werden – unseren eigenen Salat düngen wir damit auch.

Die kleinen Spitzen, die für die Brillenfertigung nicht geeignet sind, werden in Indien zu Naturhornknöpfen verarbeitet. So wird das gesamte Material verwertet. Im Übrigen ist der Wasserbüffel als Helfer im Reisanbau unverzichtbar und wird in der Hinduistischen und Buddhistischen Kultur respektiert.

Welche weiteren Argumente sprechen für Horn?

Viele. Horn ist natürlich enorm leicht, löst keine Allergien aus, lässt sich wunderbar reparieren und die Farben sind einzigartig – diese lassen sich mit Acetat oder anderen Materialien nicht nachbilden. Der Tragekomfort fällt auch im Sommer auf, da sich beim Schwitzen die Feuchtigkeit nicht unter dem Horn staut. Horn ist als Naturmaterial atmungsaktiv.

Am konsequentesten verfolgt Ihr den Weg mit Euren Voll-Hornbrillen, bei denen also auch die Bügel aus Horn sind. Was macht den besonderen Reiz aus?

Dabei sind natürlich alle Berührungspunkte mit der Haut aus diesem wunderbaren Naturstoff. Zudem können die schönen Farbeffekte dann auch im Bügel fortgesetzt werden.

In welchen Bereichen versucht Ihr noch, möglichst nachhaltig zu arbeiten?

In unserem Manufakturgebäude arbeiten wir schon seit vielen Jahren mit regenerativen Energien, wo dies machbar ist. So heizen wir beispielsweise mit Erdwärme.

Was sind – neben der schönen Landschaft – die Vorteile der Eifel für Eure Manufaktur?

Hier finden wir Menschen, die Geduld haben, etwas Besonderes zu fertigen. Viele haben selbst Hobbies, bei denen sie etwas restaurieren, kreieren oder verschönern. Es ist viel schwieriger, solche Leute in der Großstadt zu finden.

Vielen Dank.

Hier erfahrt Ihr mehr über die Brand: https://hoffmann-eyewear.com/

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