KERL // MASTERS OF CARBON

KERL EYEWEAR – THE FUTURE IS “LIGHT”

Vor fünf Jahren betrat KERL EYEWEAR die optische Bühne. Seitdem haben die Carbon-Spezialisten viele hochwertige und vor allem extrem leichte Brillen designt. Ihre Material-Expertise im Umgang mit dem edlen Werkstoff haben Jaromir Ufer und Johannes Dillinger in der Luft- und Raumfahrt erworben. Das dort gewonnene Knowhow transferieren sie seitdem auf ihre edlen Brillenmodelle, und mit Flexarbon haben sie sogar eine Spezialversion des Werkstoffs erfunden, der sich besonders gut für das Brillendesign eignet. KERL besticht nicht nur durch Materialperfektionismus, auch in Sachen technische Features und Marketing gehen die Carbon-Spitzenköche – sie bedienen gerne diese Metapher – neue Wege. Ein Interview mit Mitbegründer Jaromir Ufer.


Hallo Jaro, der Name verrät es schon – KERL kommt aus dem deutschsprachigen Raum.

Ja, KERL ist ein vollständiges DACH Label. Das Team kommt aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Inwiefern?

Die Idee für KERL und unsere ultraleichten Brillen stammt von Johannes Dillinger und mir. Inspiriert von der Leichtigkeit des Materials Carbon, welches in Raumfahrt und bei Rennautos eingesetzt wird, kam uns die Idee, Carbon auch für die Brille zu verwenden. Das haben wir über viele Jahre immer weiter optimiert. 2015 haben wir mit Markus Moser einen Brillendesigner und Vertriebsprofi kennengelernt, der von unseren Prototypen begeistert war und sie mit uns auf den Markt bringen wollte. Für das Branding und Marketing haben wir mit Philipp Kanape noch einen Spezialisten ins Team geholt – das war der Start von KERL.

Habt Ihr einen besonderen Background, der Euch zu der Verarbeitung von Carbon befähigt?

Johannes und ich haben uns im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt kennengelernt. Als Ingenieure für Materialwissenschaften und Luft- und Raumfahrt haben wir dort zusammen an Hochleistungs-Carbon-Strukturen geforscht. Als Brillenträger mit Passion für Produktdesign kam uns die Idee, dass Carbon doch der perfekte Werkstoff für Brillen wäre. Wir haben uns dann am Markt umgesehen und festgestellt, dass das noch niemand so richtig konsequent gemacht hatte.

Aber es gibt doch schon Carbon-Brillen.

Ja, aber die bestehenden Modelle waren aus einem Standard-Carbontyp, welcher die Vorteile des Materials nicht optimal aufweist. Der Schlüssel zum Erfolg mit diesem Werkstoff liegt darin, ihn auf eine bestimmte Anwendung zuzuschneiden. Man kann die Eigenschaften sogar exakt auf die jeweilige Anwendung anpassen. So schöpft man überhaupt erst das volle Potential aus.

Was reizt Euch an dem Material und was sind die Besonderheiten bei der Konstruktion von Carbon-Brillen?

Carbon ist das leistungsfähigste Leichtbaumaterial überhaupt. Ganz anders als bei Metallen,  wird das Material für die jeweilige Anwendung designt. Das ist vergleichbar mit einem Spitzenkoch, der ein herausragendes Gericht kreiert, während der Amateurkoch aus denselben Zutaten nur ein mittelmäßiges Ergebnis erreicht. Wir verstehen uns als Carbon-Spitzenköche und haben eine Spezialversion des Werkstoffes extra für Brillen entwickelt: Flexarbon.

Was ist das Besondere daran?

Flexarbon ist sehr viel flexibler als normales Carbon, aber trotzdem extrem leicht und fest. Um bei dem Beispiel des Koches zu bleiben: Ein Sternekoch kauft seine Gerichte auch nicht als Tiefkühl-Fertigware ein. Er beschafft sich aus den besten Quellen die perfekten Zutaten und bereitet daraus mit seinem Können und großer Erfahrung seine Gerichte. Genauso ist es beim Flexarbon – wir kaufen die besten Rohmaterialien aus Luftfahrt und Rennsport und stellen daraus unsere Brillenteile selbst her. Nur so können wir die besonderen Eigenschaften und Qualität erreichen.

Und das gibt Euch im Design neue Möglichkeiten?

Ja, denn Flexarbon ist nur 0,7mm dick und besteht aus bis zu acht einzelnen Schichten Carbonfasern. Jede Schicht besteht aus unterschiedlichen Fasertypen, die in einem speziellen Winkel in einem Hochleistungs-Matrixwerkstoff eingebettet werden. Damit entstehen die leichtesten Carbon-Brillen, die es am Markt gibt. Zusätzlich haben wir ein eigenes Färbeverfahren für die Oberflächen entwickelt, mit dem die Fasern in verschiedene Farbnuancen getönt werden.

Unser Flexarbon hat damit eine dezente Struktur, die sich deutlich vom typischen Carbon-Muster abhebt. Eine weitere Besonderheit ist unser modulares Bügelsystem, mit dem die Brille vollständig an die Kopfform des Kunden anpassbar ist.

Wo produziert Ihr Eure Brillen?

In Osterode am Harz haben wir eine eigene Produktion für die Flexarbon Parts aufgebaut und in Bernkastel-Kues, zwischen Weinbergen an der Mosel, entstehen daraus in unserer Manufaktur die fertigen Brillenfassungen.

Verfolgt Ihr mit Euren Produkten und Eurer Marke eine bestimmte Philosophie?

Ja, unsere Vision ist, die besten Brillen der Welt herzustellen. Durch Nutzung von state-of-the-art Werkstofftechnologien gepaart mit ästhetischem Design stellen wir absolute Premiumprodukte her. Obwohl unsere Fassungen “fett” und markant sind, zählen Sie zu absoluten Leichtgewichten; vergleichbar mit rahmenlosen Brillen.

Unser besonderes Augenmerk: Herausragender Tragekomfort, der sich durch geringes Gewicht UND die richtige Gewichtsverteilung ergibt. Die Brille an der richtigen Stelle – vorne an der Front – leicht zu bauen und trotzdem einen markanten Rahmen zu bieten, ist sehr kompliziert. Unsere Brillen sind bis ins kleinste Detail durchdacht. Nur so können wir unsere Vision erreichen und die besten Brillen der Welt herstellen.

Das hat allerdings auch seinen Preis. Wie sieht Euer typischer Kunde aus?

Qualität, Hochleistungswerkstoffe und Made-in-Germany haben ihren Preis. Vor allem haben sie aber einen Nutzen für den Kunden: Leichtigkeit und Tragekomfort aus den exklusivsten Materialien – das bekommt man bei KERL. Unser typische Kunde ist ein Macher, jemand der etwas bewegt. Häufig sind es kompetitive Menschen, die beruflich oder privat herausstechen. Zum Beispiel erfolgreiche Manager oder engagierte Sportler.

Carbon ist aber schon eher ein Männerthema, oder?

Die meisten Kunden sind Männer, der Anteil von Kundinnen ist jedoch größer, als wir erwartet haben. Anfangs gingen unsere Fassungen in eine klar definierte maskuline Richtung, jedoch haben wir nach und nach einige unisex Modelle in die Kollektion einfließen lassen – mit großem Erfolg beim weiblichen Publikum. Aufgrund der technischen Prägung sind zarte, feminine Formen kein Thema, aber wenn Frau mit ihrer Brille ein klares Statement setzen möchte, ist sie bei unseren markanten Rahmenbrillen genau richtig. Denn schließlich wünscht sich doch jede Frau, einen Kerl, auf den sie sich verlassen kann!

In der aktuellen Kollektion gibt es von Euch neue technische Features. Welche sind diese?

Wir haben ein brandneues Scharnier-System entwickelt: das Smart-Hinge. Dieses System ist vollständig kompatibel mit dem bestehenden und bietet dieselben Features wie z. B. einstellbare Inklination und schraubenlose Montage. Das Highlight ist eine werkzeuglose Montage.

Welche Vorteile bringt das Smart-Hinge dem Optiker?

Bisher mussten unsere Bügel mit einem kleinen Spezialwerkzeug montiert werden. Mit dem Smart-Hinge erfolgt dies ohne jegliches Werkzeug. Das System ist einfach und intuitiv. Niemand will heute mehr komplizierte Anleitungen und Spezialwerkzeuge – dem werden wir jetzt bis ins letzte Detail gerecht. Zur Demontage und Montage unserer Fassungen braucht man nichts außer einen kleinen Pin, z. B. einen Zahnstocher.

Ihr habt nicht nur Produkte weiterentwickelt, auch Euer allgemeines Konzept habt Ihr einem Facelifting unterzogen.

KERL soll online erlebbar werden und im Verkaufsprozess unser Online-Business mit dem stationären Handel verbinden.

Was war denn die Initialzündung für diesen Schritt?

Durch die hohen Einstiegspreise unserer High-Tech Produkte sind Optiker oft gehemmt, sich voll und ganz auf uns einzulassen. Mit einer Symbiose aus on- und offline Business setzen wir genau hier an und unterstützen unsere Partner mit einer Brand Experience, die es so noch nicht gab.

Wie genau sieht diese aus und welche Vorteile ergeben sich daraus?

Wir sprechen über dezidiertes Marketing unsere Zielgruppe direkt an und bieten über unsere Website eine wirkliche Brand Experience. Auf dieser Basis bringen wir potentielle Kunden zu unseren Partneroptikern, wo sie die KERL-Welt physisch erleben und kaufen. Mit einem Konfigurator in unserem Onlineshop haben unsere Partneroptiker zudem die Möglichkeit, eine maßgeschneiderte Brille für den Kunden zu erschaffen und damit ein viel persönlicheres Produkt zu verkaufen. Damit erreichen wir gemeinsam ein absolutes Premium-Einkaufserlebnis, welches seinesgleichen sucht.

Wir sind gespannt.

Hier findet Ihr weitere Infos zur Brand KERL: Kerl-eyewear.com – Kerl Eyewear

Auf FAVR ist KERL übrigens auch vertreten! Schaust mal vorbei.

Brand Profile bei SPECTR.

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