NEUBAU // Spectacular Spectacles

NEUBAU Straight Out Of The 3D Printer

Das österreichische Label NEUBAU befindet sich seit längerem schon auf einem ökologisch richtigen Weg. Nun geht die Marke noch einen Schritt weiter und entwickelt im 3D-Drucker Brillenmodelle aus 100 Prozent biobasiertem Material. Auf Basis des Rizinusöls entstehen so bei NEUBAU zwei unterschiedliche Kollektionen, die namhafte Persönlichkeiten der Gegenwart und Vergangenheit thematisch und namentlich aufgreifen. Im Interview gewährt Global Brand Director Daniel Liktor nicht nur Einblicke in die neuen Kollektionen, sondern auch in die Brillen per se.

Hallo Daniel, Ihr habt bereits mehrere Brillen mit 3D-Applikationen gelauncht. Was ist das Besondere an der neuen natural3D-Kollektion?

Wir arbeiten hier mit einem neuen Grundmaterial, das zu 100% biobasiert ist: dem Öl der Rizinuspflanze. Mit diesem haben wir bereits gute Erfahrung in der Herstellung unserer Kunststoffrahmen der naturalPX-Reihe gesammelt, die wir per Spritzguss produzieren. Eine weitere technische Besonderheit ist der neue anpassbare Bügel, der mit einer Titannadel versehen wird. Diese ist im 3D Bereich bis dato wirklich noch eine Seltenheit.

Apropos Seltenheit. Gab es an irgendeiner Stelle in der Produktionskette unüberwindbare Hindernisse oder traten Schwierigkeiten eher selten auf?

Hürden gab es auf jeden Fall! Da wir selbst entwickeln und alles auch in Linz produzieren, standen wir zahlreichen Herausforderungen gegenüber. Die Integration der Nadel in den Bügel war aufgrund verschiedener bereits patentierter Lösungsansätzen sicherlich die größte. Doch es ist toll, wie unsere Entwickler und Designer diese Aufgabe angenommen und hervorragend gelöst haben. Für die Verarbeitung des neuen, biobasierten Materials mussten wir zudem in einen weiteren 3D-Drucker investieren.  

Für die neuesten Modelle nutzt Ihr, wie Du eben schon erwähnt hast, die rasch wachsende Rizinuspflanze. Aber ist diese nicht giftig?

Man sollte auf jeden Fall auf den Kontakt mit ihren Samen verzichten, doch die Pflanze an sich ist nicht so giftig. Das gefährliche Rizin in den Samen ist fettunlöslich und befindet sich nach der Pressung in den Abfällen – also nicht im Öl, das ja die Basis unseres naturalPX ist. Im Übrigen wird das Rizinusöl auch vielfältig als Arznei eingesetzt und häufig in der Kosmetik verwendet.

Einzug in die Kosmetik und Medizin hat es also bereits genommen. Aber welche Vorteile bietet der im Volksmund bekannte „Wunderbaum“ bei der Brillenproduktion?

Für uns gibt es ein schlagendes Argument: Es ersetzt den Anteil an Mineralöl in der Produktion unserer Rohstoffe. Schon bei unserem Vorreiter, dem naturalPX, liegt der Anteil des nachwachsenden Rohstoffes bei 65%, doch beim natural3D liegt es sogar bei ganzen 100% – und dies, ohne funktionale, qualitative oder produktionstechnische Nachteile im Vergleich zu den 100% erdölbasierten Rohmaterialien in Kauf nehmen zu müssen.

Und hinzukommt, dass das Produktionsverfahren ressourcenschonend abläuft?

Absolut. Beim 3D-Druck entstehen im Grunde keine Abfälle, da ausschließlich jene Pulvermenge verwendet wird, die den Rahmen bildet. Auch das Spritzgussverfahren, das wir für viele unserer Modelle anwenden, ist im Vergleich zur Produktion von Acetatrahmen super ressourcenschonend!

Ihr schreibt Euch zurecht Nachhaltigkeit auf die Fahne. Und mit den aus 100% biobasiertem Material bestehenden Gestellen trefft Ihr erneut den Nerv der Zeit, oder?  

Wir gehen davon aus, dass wir uns mit der Einführung dieser Kollektion nochmals stärker als relevante nachhaltige Lifestyle-Brand, natürlich vor allem in der Brillenbranche, positionieren können. Es ist inzwischen unübersehbar und sehr zu unserer Freude, dass das Thema Nachhaltigkeit weltweit an Popularität und Relevanz gewinnt.

„Relevante Persönlichkeiten“ ist hier das Stichwort. Dieses Mal tragen die Modelle nicht die Namen Eurer Mitarbeiter, sondern sind nach bekannten Umweltaktivisten benannt. Wie kam es zu dieser Idee?

Es gibt natürlich in der Geschichte und auch Gegenwart wunderbare Inspirationen, die auf uns einwirken. Diese huldigen wir hin und wieder, indem wir Brillen mit Vornamen von Persönlichkeiten versehen, die uns ganz besonders inspirieren.

Welche Namensvetter werden in den neuesten Kollektionen vertreten sein?

Das wird erst zur Markteinführung Anfang nächstes Jahr kommuniziert. Aber Greta wäre ja zum Beispiel ganz zeitgemäß, oder?! 🙂

Nach welchen Parametern entscheidet Ihr dann, welche Farbe zum Beispiel „Greta“ trägt?

Jedes Modell unterliegt einem konkreten Design-Entwicklungsprozess, bei dem das Farbdesign eine wichtige Rolle spielt. Hier berücksichtigen wir Trends und Strömungen der kommenden Saison und stimmen diese innerhalb einer Kollektion aufeinander ab. Bei Greta handelt es sich um einen Female-Style der 3D-Kollektion und dementsprechend wirken hier feminine, aber auch Unisex-Trends auf die finale Farbentscheidung ein.

Bei Eurer im April erscheinenden Special Edition „Côte du Soleil“ setzt Ihr ebenfalls voll und ganz auf natural3D. Ist das jetzt der neue Usus bei Neubau?

Nein, wir werden nach wie vor Modelle in Edelstahl und naturalPX auf den Markt bringen. Schließlich sind die Möglichkeiten der Brillenproduktion im 3D-Druck in Bezug auf Farbgebung noch stark limitiert, sodass wir uns bei den anderen Macharten und Materialien „kreativ austoben“.

Dabei sind die Modellnamen der „Côte du Soleil“-Kollektion allemal kreativ: Ihr habt Euch von Romy Schneider, Alain Delon, Maurice Ronet und dem Charme der 60er Jahre inspirieren lassen. Aber warum fiel die Wahl auf genau diese Dekade?

Es ist eine Mischung aus persönlicher Vorliebe für dieses Jahrzehnt und der Tendenz, dass prägende Designs dieser Epoche immer gut in Sonnenbrillen funktionieren. Wir interpretieren das Brillendesign der 60er, das entgegen dem aktuellen filigranen Trend in der Optik sehr „bold“ ist, und kreieren große & voluminöse Brillen, die dennoch sehr leicht und komfortabel sind – nicht zuletzt dank des 3D-Druckers.

Zum Schluss noch eine persönliche Frage: Welches aktuelle Modell würdest Du Deinem besten Freund empfehlen?

Aktuell trägt dieser einen „Dani“ aus der naturalPX Kollektion. Die 3D-Kollektion umfasst auch einen schönen Panto-Style, der ihm sicher sehr gut zu Gesicht stehen wird.

Hier erfahrt Ihr mehr über NEUBAU.

Brand Profile bei SPECTR.

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