Die japanische Marke MINAMOTO wurde vor drei Jahren gegründet und hat sich als Ziel gesetzt, hochwertige japanische Handwerkskunst und Tradition dem westlichen Publikum zugänglich zu machen. Heute gibt uns Hajime Hori einen spannenden Einblick in die Marke und deren Philosophie.
Hallo Hajime, wann und wo hat MINAMOTOs Reise begonnen?
Angefangen hat sie Ende 2019 mit einem Gespräch mit dem EU-Management darüber, wie wir den Wiedererkennungswert der Marke auf dem Markt verbessern können. Als ich in Europa gearbeitet habe, habe ich einige Kommentare von Kunden gehört – sie wussten nicht, dass unser Unternehmen aus Japan stammt. In unserer ersten Besprechung ging es daher darüber, den „Sense of Japan“ für Europäer durch das Produkt greifbar zu machen, was mich natürlich inspirierte.
Was hat es mit dem Markennamen auf sich? Hat der Begriff eine tiefere Bedeutung?
MINAMOTO bedeutet „Ursprung“. Unser Team hat MINAMOTO als Markennamen ausgesucht, weil wir Menschen den Gedanken der japanischen Handwerkskunst und die Wurzeln unseres Unternehmens näherbringen wollen.
Ist diese Bedeutung noch irgendwo sonst in Ihrem Unternehmen zu finden?
Das Logo besteht aus einem Kanji-Zeichen, welches den Anfang eines Wasserflusses (einer Quelle) darstellt. Es steht für unsere Hoffnung, dass unsere Produkte von den Europäern angenommen und geschätzt werden, so wie auch eine kleine Quelle zu einem Fluss wird und nach einem langen Weg schließlich ins Meer fließt und dort eins wird.
Was kann als die Marken-DNA bezeichnet werden? Was ist Ihre Philosophie?
Sie kann mit zwei Worten beschrieben werden: Zen und Handwerkskunst. Das Wort Zen hat eine weitreichende Bedeutung, aber für MINAMOTO heißt es, alles Überflüssige zu eliminieren und den Wert zu maximieren. Vielleicht haben Sie schon mal von einer Vase für eine einzelne Blume gehört; sie ist das typische Beispiel dafür, was Zen für MINAMOTOs Design bedeutet. Der Blick soll auf eine einzige, sorgfältig ausgewählte Blume gerichtet werden, damit der Betrachter deren Schönheit in vollem Maß genießen kann.
Handwerkliches Können bezieht sich nicht nur technisch auf die Brillenherstellung, sondern auch auf die Einstellung der Person, die kritisch an die Herstellung herangeht, um Dinge zu verbessern. Die Handwerkskunst ist für uns daher einer der wichtigsten Aspekte.
Sie vertreten auch die typisch japanische Idee Aichaku. Was steckt dahinter?
Hier ist ein interessantes Erlebnis aus meinem Leben. Als ich Student war, habe ich jeden Tag meine Brille gesäubert und nach jahrelangem Gebrauch wurde die Goldbeschichtung abgenutzt und dünner. Letztendlich konnte man die silberne Farbe des Grundmetalls erkennen. Wenn man nur die physikalischen Aspekte betrachtet, ist der Verfall unvermeidbar. Manchmal schafft er jedoch einen unersetzlichen Wert. Das war die erste Erfahrung, bei der ich „Aichaku“ mit meiner Brille hatte. Ich möchte, dass jeder, der MINAMOTO trägt, „Aichaku“ erlebt, also eine gewisse Zuneigung zu seiner Brille entwickelt.
Japanische Marken sind bekannt für ihre Liebe zum Detail. Spielt das für Sie auch eine Rolle?
Oberflächliche, detaillierte Formen und Muster sind bei MINAMOTOs Designs nicht grundlegend wichtig. Am wichtigsten ist es, dass das Produkt lange genutzt werden kann. Jedes Detail bei MINAMOTO ist sorgfältig gestaltet, damit mechanische Elemente wie Scharniere nicht zu offensichtlich sind und Nasenpads oder Bügelenden aus Kunststoff vermieden werden.
Es ist nicht überraschend, dass Sie sich auf Titan spezialisiert haben. Was spricht für dieses Material?
Leichtes, langlebiges, hypoallergenes und chemisch stabiles Titan ist das beste Material für Brillen. Da Titan ein Teil unserer Herkunft ist, passt es auch perfekt zu unserer Marke.
Wohin geht Ihre Reise in der Zukunft?
Ich möchte die Zahl der MINAMOTO-Fans immer mehr vergrößern und werde mich selbst mehr mit der Marke auseinandersetzen, um sie zu verbessern. Das ist genau die Einstellung, die Handwerker immer verfolgen. Für mich ist es auch die Reise, die Handwerkskunst von MINAMOTO in mir selbst wachsen zu lassen.
photos RAPHAEL SCHMITZ